Bargeld oder kontaktloses Bezahlen – Was bietet mehr Sicherheit?

Ein großes Geschäft steht an. Umso größer ist die Dicke der Geldbörse oder des Porte­mon­naies, um das neue Auto im Autohaus zu bezahlen. Mit der Summe im Geldbeutel fühlt sich der baldige glückliche Besitzer eines neuen Autos sicherlich nicht sehr wohl. Misstrauisch beäugt er andere Passagiere im Zug. Weiß jemand, dass ich viel Bargeld mitführe? Diese oder eine ähnliche Situation haben viele von uns bereits erlebt und konnten das große Geschäft in der Regel ohne Beeinträchtigungen abschließen. Dennoch, die Welt des Bezahlens hat sich weiterentwickelt und Bargeld ist aus unserer Sicht nicht mehr zeitgemäß, gerade weil viele Alternativen vorhanden sind. Bargeld ist unsicher, die Alternativen sind weitaus sicherer.

Warum ist Bargeld unsicher – Der Hauptgrund

Der Hauptgrund ist leicht ausfindig gemacht und wurde durch uns gefunden im bürgerlichen Gesetzbuch: BGB 675u

Ein Auszug des Pa­ra­grafen:

Im Fall eines nicht autorisierten Zahlungsvorgangs hat der Zahlungsdienstleister des Zahlers gegen diesen keinen Anspruch auf Erstattung seiner Aufwendungen. Er ist verpflichtet, dem Zahler den Zahlungsbetrag unverzüglich zu erstatten und, sofern der Betrag einem Zahlungskonto belastet worden ist, dieses Zahlungskonto wieder auf den Stand zu bringen, auf dem es sich ohne die Belastung durch den nicht autorisierten Zahlungsvorgang befunden hätte. Diese Verpflichtung ist unverzüglich, spätestens jedoch bis zum Ende des Geschäftstags zu erfüllen, der auf den Tag folgt, an welchem dem Zahlungsdienstleister angezeigt wurde, dass der Zahlungsvorgang nicht autorisiert ist, oder er auf andere Weise davon Kenntnis erhalten hat.

Fazit: Entdecke ich eine Überweisung auf meinem Konto, welche nicht von mir stammt und nicht ebenfalls von mir autorisiert wurde, muss mir meine Bank das fehlende Guthaben auf meinem Konto erstatten und das innerhalb von zwei Tagen. Ein Beispiel: Am Montag stelle ich fest, dass 50 Euro meinem Konto fehlen. Es wurde eine Überweisung von 50 Euro vorgenommen ohne meine Kenntnis. Ich setzte meine Hausbank am Montag davon in Kenntnis, dass ein fremder Dritter über mein Konto verfügt hat. Die Bank ist verpflichtet, mir die 50 Euro bis Dienstagabend zu erstatten.

Soweit so sicher. Was wäre passiert, wenn ich meine Geldbörse verloren hätte oder ein Taschendieb unglücklicherweise der neue Besitzer meiner Geldbörse ist? Die 50 Euro habe ich aufgrund des BGB 675u wieder gutgeschrieben bekommen. Das gilt aber nur für elektronisches Geld, auch Buchgeld genannt. Im Falle des Taschendiebes kann ich eine Anzeige gegen unbekannt bei der Polizei aufgeben. Ob ich meine Geldbörse dann nochmal zu Gesicht bekomme sei dahingestellt. Die 50 Euro sind im Taschendiebszenario in der Regel „futsch“.

Bargeld – Die 5 Alternativen

Aber, aber, aber…. es bleibt alles, so wie es ist. Was der Bauer nicht kennt, isst er auch nicht. BGB 657 Dingsbumms ist nur was für Rechtsverdreher und mein (Bar)Geld bleibt unter´m Kopfkissen. Nur Bares ist unwahres. Die vorangegangenen Ausführungen könnten möglicherweise von meinen Großeltern, Eltern oder sonstigen (in der Regel älteren) Personen stammen. Warum wir Deutschen Bargeldfanatiker sind, liegt wahrscheinlich in unserer Geschichte. Dennoch sind Veränderungen wichtig und es gilt, diese zu verstehen und Neuerungen zu erlernen.

Die Überweisung

Geschützt vom BGB § 675u stellt die Überweisung im Onlinebanking ein gutes Werkzeug dar, aber leider dauert eine Überweisung einen Tag. Heute überwiesen, morgen beim Empfänger. Ganz nett, aber ein wenig aus der Mode gekommen. Dennoch geschützt und besser als Bargeld. Die Brötchen beim Bäcker kann ich damit leider nur bedingt bezahlen. Fazit: Bargeld ist unsicher im Gegensatz zur Bezahlung per Überweisung, denn Bargeld ist i.d.R. ohne Spur verloren und der § 675u kann nicht genutzt werden.

Instant Payment

Instant Kaffee? Nein Payment. Instant Payment ist die sofortige Überweisung mit sofortiger Gutschrift beim Empfänger. Ein mächtiges Werkzeug für alle Nicht-Bargeld-Liebhaber. Einmal überwiesen und sofort (innerhalb von 10 Sekunden) beim Empfänger. Damit kann ich meine Brötchen beim Bäcker bezahlen, ohne lästiges Kleingeld mitzuführen, sofern ich die Kontodaten meines Bäckers kenne und dieser Instant Payment akzeptiert. Fazit: Bargeld ist unsicher im Gegensatz zur Bezahlung per Instant Payment, denn Bargeld ist i.d.R. ohne Spur verloren und der § 675u kann nicht genutzt werden.

Bezahlen mit Girocard (ehemals EC-Karte) oder Kreditkarte

Kreditkarte = Teufelszeug. Man gibt nur Geld aus, welches man auch besitzt. Der Grundsatz stimmt, dennoch sind Kreditkarten für Urlaubsreisen unerlässlich. Die Haftung ist auf 50 Euro begrenzt, jedoch muss unverzüglich die Kartensperre gesetzt werden. Ist der Taschendieb erfolgreich gewesen, ist das Bargeld verloren. Fazit: Bargeld ist unsicher im Gegensatz zur Kartenzahlung, denn Bargeld ist i.d.R. ohne Spur verloren. Die Haftung ist begrenzt.

Kontaktloses Bezahlen mit der Girocard oder Kreditkarte

Kontaktloses Bezahlen ist das direkte Ticket zur Hölle. So der Konsens aus vielen Unterhaltungen, die wir geführt haben. Viele Besitzer einer Karte mit der Funktion für das kontaktlose Bezahlen lassen diese deaktivieren, weil ja etwas passieren kann. Dennoch ist das kontaktlose Bezahlen sicherer als Bargeld. Denn auch diese Form des Bezahlens ist in der Regel geschützt und die meisten Banken erstatten betrügerische Zahlungsvorgänge anstandslos, sofern eine fristgerechte Meldung (Kartensperre unbedingt setzen lassen) vorliegt. Ein Tipp: Immer die Umsätze im Blick behalten im Onlinebanking. Fazit: Bargeld ist unsicher im Gegensatz zur kontaktlosen Kartenzahlung, denn Bargeld ist i.d.R. ohne Spur verloren. Die Haftung ist begrenzt.

Mobile Payment

Viele Apps mit vielen Möglichkeiten. Es gibt Apps mit eingebauten digitalen Karten sowie mit integriertem Onlinebanking. Deswegen haben wir folgende Aufteilung vorgenommen:

Mobiles Bezahlen per NFC-Schnittstelle

Der beste Weg, um Brötchen beim Bäcker zu kaufen. Nur die meisten Bäcker haben kein Bezahlterminal (sog. POS-Systeme) und somit wird es schwierig, den Hunger zu stillen. Apple Pay und Google Pay sind seit 2018 nutzbar und werden hier das Bezahlen mit dem Handy hoffentlich weiter vorantreiben und langsam werden auch kleinere Bäckereien bargeldloses Zahlen ermöglichen. Fazit: Bargeld ist unsicher im Gegensatz zum kontaktlosen Bezahlen per App, denn Bargeld ist i.d.R. ohne Spur verloren. Ein Smartphone kann geortet werden und die Haftung ist auf 50 EUro begrenzt. Des Weiteren sind viele Zahlungen mit Touch-ID, Face-ID oder Kennwortsicherung versehen. Das bietet den größtmöglichen Schutz und somit ist es verwunderlich, dass mobiles Bezahlen in Deutschland noch nicht weit verbreitet ist.

Mobiles Bezahlen per Überweisung vom Smartphone (BGB 675u geschützt)

Die Überweisung vom Smartphone kann umständlich sein. Wer jedoch Vorlagen anlegt, wird schnell merken, dass die Vorteile eines Smartphones überzeugen. Die Miete auf dem Weg zum Parkplatz überweisen, kein Problem. Das Bezahlen Fazit: Bargeld ist unsicher im Gegensatz zur Bezahlung per Überweisung, denn Bargeld ist i.d.R. ohne Spur verloren und der § 675u kann im Bedarfsfall nicht genutzt werden.

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